Frau Pörner, Sie haben eine Förderstiftung für krebskranke Kinder errichtet. Was waren Ihre Beweggründe?
Meine eigene Erfahrung. Ich habe in den letzten Jahren drei Menschen mit Krebserkrankungen in den Tod begleitet. Es waren zwar keine Kinder oder Jugendlichen, sondern Erwachsene, aber das ist eigentlich unerheblich. Eine Krebserkrankung ist für die Betroffenen eine immense Herausforderung und für Angehörige, Familie und Freunde eine erhebliche Belastung. Unser Gesundheitssystem schultert viele Leistungen, einiges wird aber auch nicht unterstützt. Und da möchte ich mit meiner Stiftung ansetzen.
Ihre Stiftung unterstützt deshalb den Verein Engelein e.V.?
Ja, dieser Verein ist schon seit Jahren sehr aktiv, fördert die Behandlung von krebskranken Menschen und die Krebsforschung. Der Verein hilft auf oft unbürokratische Weise, dann, wenn die Kassen Leistungen wie etwa Taxifahrten ins Krankenhaus nicht übernehmen. Oder er beteiligt sich an Therapiekosten und organisiert Erholungswochenenden für Angehörige. Viele Familien hier bei uns sind dankbar für die Hilfen vom Verein und könnten ohne Engelein e.V. ihren Alltag kaum bestehen.
Wie haben Sie den Engelein e.V. kennengelernt?
Das war bei einem Spendentag vor ein paar Jahren, den der Engelein e.V. immer im Dezember veranstaltet. Schon damals hatten mein Mann und ich den Wunsch, den Verein und seine Arbeit dauerhaft und langfristig zu unterstützen. Diesen Gedanken habe nach dem Tod meines Mannes wieder aufgegriffen. Der finanzielle Grundstock für die Stiftung ist dabei die Lebensversicherung meines Mannes. Das Geld ist sozusagen in seinem Sinne gut angelegt.
Wie war denn die Resonanz in Ihrem persönlichen Umfeld, als Sie von der Errichtung der Stiftung erzählten?
Einige waren ganz begeistert, andere hätten das Geld lieber ausgegeben oder eine Reise gemacht. Mir allerdings war es wichtig, etwas Sinnvolles mit dem Geld zu machen, etwas mit Perspektive. Und das kann ich mit der Stiftungsidee sehr gut umsetzen – auch nach meinem Tod. Denn mein Vermögen fließt dann auch in die Stiftung.
War die Errichtung der Stiftung kompliziert?
Nein, mit dem Modell der Stiftergemeinschaft geht das ja sehr einfach und kostengünstig. Ich habe mit meinem Kundenberater der Sparkasse Fürth über die Möglichkeiten einer sinnvollen Geldanlage gesprochen. Er hat mich dann an die Stiftungsexperten der Sparkasse, in diesem Fall Herrn Brunner, verwiesen. Mit ihm habe ich die weiteren Details besprochen und das Konzept weiterentwickelt.
Frau Pörner, gab es schon eine erste Ausschüttung?
Ja, am 19. November 2019 wurde der erste Betrag im Rahmen der jährlichen Ertragsausschüttung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Fürth übergeben. Insgesamt wurden über 89.000 Euro an Institutionen aus der Stadt und dem Landkreis Fürth verteilt. Darunter war auch der Engelein e.V..
Frau Pörner, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
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